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     Einzelbericht - Fachgruppe Obstbau Bonn Rhein-Sieg

Bericht vom Montag, dem 10. September 2018

Exkursion des Ältestenrates der Fachgruppe Obstbau Bonn- Rhein-Sieg nach Mitteldeutschland vom 26.07.-31.07.2018
Teilnehmer: Auen, Bellinghausen, Dick, Fuhr, Häger, Lenz, Schmitz-Hübsch, Thelen, Wolf
Ziel der Exkursion:

1. Kennenlernen von Entwicklung und Stand der Obstproduktion in der Region am Süßen See bei Halle.

2. Diskussionen über die Veränderungen obstbaulicher und weinbaulicher Betriebe nach der Wende.

3. Sammeln von Informationen über die Geschichte der Region Unstrut/Saale.

4. Besuch in Weimar und Halle.

Etwas aus Geschichte und Kultur der Region Saale/Unstrut

Noch auf der Hinreise am 26.07. besichtigte die Gruppe den ”Kyffhäuser”, eines der größten Denkmäler Deutschlands, errichtet 1880-1896 auf dem Gelände der ehemaligen Reichsburg von Kyffhäusen im Kyffhäusergebirge. Dargestellt und geehrt werden dort der Kaiser Barbarossa (Friedrich I 1122-1190) und Kaiser Wilhelm I (1797-1888). Beide bemühten sich um Frieden und Einheit in Deutschland.

Bei Bad Frankenhausen auf dem Schlachtberg konnte am selben Tag das beeindruckende Panoramagemälde von dem Maler und Grafiker Professor Werner Tübke und Mitarbeitern bestaunt werden. Unter dem Titel ”Frühbürgerliche Revolution in Deutschland” entstand dort eine riesige Demonstration nicht nur der letzten Bauernschlacht (1525) sondern auch die Darstellung vieler menschlicher bzw. gesellschaftlicher Probleme zur Zeit der Renaissance.

Vom 11.ten bis zum 15.ten Jahrhundert ließen Kaiser, Könige, Markgrafen, Landgrafen und Herzöge Burgen und Befestigungsanlagen bauen zum Schutz der östlich gelegenen Grenzen und als Zufluchtsort der Bevölkerung bei feindlichen Überfällen. Außerdem förderten sie wie auch Bischöfe den Bau von Klöstern, Pfalzen, Schlössern, Kirchen und Domen. Darüber lernten die Teilnehmer viele Details an der Seeburg am Süßen See, in der mittelalterlichen Burg in Querfurt, in der Neuenburg über Freyburg, in der Moritzburg in Halle sowie in der Wartburg bei Eisenach.

Außerdem nahmen sie teil an einer Führung durch den zum Weltkulturerbe gehörigen Dom in Naumburg. Die als Stifter des Domes geltenden Brüder die Markgrafen Ekkehard II und Hermann mit ihren Frauen Uta und Reglindis sind bedeutende, kunstvoll in Stein gemeißelte Figuren im Westchor des Domes, die von den Besuchern besonders bewundert werden.

Die ansprechend renovierte historische Altstadt von Naumburg strahlte im Glanz des heißen Sonnenlichtes. In der Marktkirche St. Wenzel fanden die Exkursionsteilnehmer etwas Kühlung und besinnliche Momente beim Klang der riesigen barocken Orgel, erbaut von Zacharias Hildebrandt und 1746 eingeweiht von Johann Sebastian Bach.

Ein weiterer Besuch galt dem Dom in Merseburg, wo einst im angrenzenden Schloss Kaiser und Könige Cottage veranstalteten. Der Dom St. Johannes und St. Laurentius gehört zu den herausragenden und erhaltenen Baudenkmälern des Mittelalters. Er wurde auf Anregung von Kaiser Otto I gebaut und erstmals 1021 eingeweiht. Ausgestellt wurden dort die “Merseburger Zaubersprüche” und die Verdienste von Dietmar (975-1018), der als Bischof in Merseburg diente und die Geschichte des ostfränkischen Reiches verfasste.

In Weimar hatten die Mitglieder des Ältestenrates Gelegenheit im Goethehaus, am Schillerhaus viel über die Klassiker der deutschen Literatur Wieland, Goethe, Schiller und Herder zu erfahren. Ergänzend dazu gab es dazu auch Informationen in den Dornburger Schlössern, welche auf Kalkfelsen umgeben von sehr gepflegten Gärten über dem Saaletal gebaut wurden.

Der berühmte Maler und Bildhauer Max Klinge (1857-1920) hatte nach Italienaufenthalten über den Weinbergen an der Unstrut sein Wohnhaus bauen lassen. Ein kleines Museum und Kaffee mit Blick über die Unstrut sollte an den fleißigen Maler erinnern. Die Exkursionsteilnehmer wurden dort von einem Gewittersturm überrascht und fanden Zuflucht mit mehreren Flaschen Wein in einem wunderschönen und gemütlichen Weinberghäuschen mit Blick über das schöne, weite Land.

Während einer Rückfahrt zum Hotel kam die Gruppe bei Auerstedt an Gedenktafeln vorbei, die über die Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 berichten. Das französische Heer unter Führung von Napoleon besiegte dort, heute ein großflächiges Stoppelfeld, die preußisch-sächsische Armee. Zum Wohlfühlen diente das Hotel “Rebschule” in Freyburg, dem Zentrum der Weinbauregion Saale/ Unstrut. Bei schönstem Wetter wurden auf der großen Terrasse und gutem Wein nicht nur das täglich Erlebte, sondern auch viele Anekdoten aus Familie, Jugend und dem Leben sowie den Erfahrungen in der Obstbauregion Rheinland und bei Reisen diskutiert.

Bericht: Prof. Dr. Fritz Lenz

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